Liebe Leserin, lieber Leser!
In den meisten von uns steckt doch ein kleiner Anarchist oder eine kleine Rebellin. Wir lassen sie nur nicht raus, weil wir Angst vor den Konsequenzen haben. Stellen Sie sich nur vor, Sie gingen in den Untergrund, weil Sie die Nase voll haben von ängstlicher, visionsfreier Politik, Lobbyismus, Rechtsruck und Zerstörung von Flora und Fauna durch die Energiewende! Wer würde dann Ihre Blumen gießen, Ihr Bankkonto überwachen und die richtigen Mülleimer am korrekten Abholtag herausstellen?
Deswegen habe ich heute ein paar Anregungen für Sie, wie Sie im kleinen Rahmen rebellieren können. Versuchen Sie es einmal – und schaden Sie damit niemandem außer sich selbst!
Sie haben einige der unten aufgeführten Tipps bereits umgesetzt? Herzlichen Glückwunsch! Wenn Sie mir Ihre Adresse verraten, schicke ich Ihnen ein individuell gestaltetes Narrenkäppchen.
Aber lesen Sie doch erst einmal:

Es gibt inzwischen an vielen Ortseingängen Geschwindigkeitsmesser. Die zeigen einen grünen Smiley, wenn Sie die geforderte Höchstgeschwindigkeit einhalten, und einen roten, wenn Sie zu schnell sind. Ich wäre übrigens dafür, auch einen roten Smiley zu zeigen, wenn solch ein Schnarchzapfen langsamer ist als 10 km/h unter der erlaubten Höchstgeschwindigkeit. Aber mich fragt ja wieder niemand. Deswegen rebelliere ich an diesen Dingern, indem ich grundsätzlich mindestens 10 km/h schneller fahre als erlaubt und dem Smiley mit den herabgezogenen Mundwinkeln einen Stinkefinger zeige. An besonders aufmüpfigen Tagen und wenn es die Verkehrslage erlaubt, nehme ich auch beide Mittelfinger. Das macht Spaß! Und wenn jemand hinter mir ist, sieht er gleich: Die traut sich was! Und folgt vielleicht eines Tages meinem Beispiel. Spätestens dann bin ich eine Rebellenführerin.

Eine weitere schöne Methode der Rebellion, die auch mit dem Straßenverkehr zu tun hat, ist das Nichtbezahlen von Bußgeldbescheiden aufgrund falschen Parkens, zu schnellen Fahrens und ähnlichem. Schließlich ist es doch eine Unverschämtheit, Sie in Ihrer freien Entfaltung derart zu stören – und dafür noch Geld zu verlangen! Lassen Sie das Ordnungsamt doch einfach in der Luft hängen. Die werden sich vielleicht ärgern, wenn sie einen Brief nach dem anderen an Sie schicken und sich immer neue, höhere Beträge für die von Ihnen zu zahlende Summe ausrechnen müssen! Und wenn dann erst der Gerichtsvollzieher vor Ihrer Tür steht, können Sie dem erzählen, wie blöde doch dieses System ist. Der wird maximal beeindruckt sein!

In eine ähnliche Richtung geht dieses heldenhafte Tun, das im Grunde allerdings eher ein Lassen ist: Sind Sie auch der Meinung, dass die Energiekonzerne in direkter Verwandtschaft zur Russenmafia stehen? Dass die Preise für Strom und Gas ganz klar den Tatbestand der Wucherei erfüllen? Auch hier bietet sich für Sie die Möglichkeit der Rebellion, indem Sie Ihre Rechnungen einfach nicht zahlen. Bleiben Sie standhaft, auch wenn diese Verbrecher Ihnen einen Erpresserbrief nach dem nächsten schicken! Die scheuen sich nicht, sogar mit der Abschaltung Ihres Strom-/Gasanschlusses zu drohen. Am besten machen Sie die Briefe gar nicht erst auf. Und wenn Sie dann nach einiger Zeit fröstelnd im Dunkeln stehen, können Sie sich innerlich mit dem Gedanken: „Denen habe ich es aber ordentlich gezeigt!“ aufwärmen.
Haben Sie ein paar Anregungen gefunden? Oder ist Ihnen das alles noch zu riskant, und Sie haben Angst vor den Konsequenzen? Dann hätte ich noch ein paar weniger spektakuläre, aber deutlich intelligentere Ideen:
- Machen Sie den Mund auf, wenn Sie auf Rassismus, Antisemitismus oder einen anderen menschen- und demokratiefeindlichen Ismus stoßen.
- Stellen Sie Anordnungen von scheinbar höher Gestellten in Frage. Auch für diese hör- oder sichtbar.
- Demonstrieren Sie gegen die Versiegelung von Ackerböden, neue Logistikzentren, Stromtrassen, Naziaufmärsche, Zerstörung von Natur (-schutzgebieten) für wirtschaftliche Interessen…
- Gehen Sie wählen! Wählen Sie demokratisch! (Was ürigens Parteien wie AfD, NPD & Co. ausschließt.)
Na, ist etwas für Sie dabei? Noch nicht? Dann machen Sie es ganz anders: Seien Sie höflich, hilfsbereit und freundlich zu dem Menschen, auf den Sie genau jetzt treffen. Das könnte der Beginn einer friedlichen Rebellion werden!