Was soll ich sagen? Es ist Montag! Montags ist immer alles gut: Die Woche ist jungfräulich, die Vorsätze vorhanden, das schlechte Gewissen von wochenendlichen Schweinereien steckt uns noch in den Gehirnwindungen. Dem einen oder der anderen mag auch noch ein bisschen übel sein vom All-you-can-eat beim Chinesen, dem Sonntagsbrunch mit anschließender Kaffeetafel oder der großen Portion Popcorn im Kino.
Mein Gewissen ist auch am Ende des heutigen Montags nahezu blütenweiß, und das habe ich gar nicht so sehr meinem Durchhaltevermögen, sondern mehr den Umständen zu danken.

So dachte „es“ in mir nach dem Genuss des morgendlichen Porridge: „Och, jetzt noch ein Stückchen Schokoladenkuchen. Ist um diese Uhrzeit doch okay, oder? Wird doch wieder abgearbeitet im Laufe des Tages, oder?“ Ich gab der Stimme umgehend nach, wanderte in die Speisekammer und stellte fest, dass mein lieber Mann das letzte Stück verspeist hatte. Schokoladenkuchenausbeute deswegen: 0. Aber damit konnte ich auch nicht gegen die mir erst gestern selbst gegebenen Regeln verstoßen.
Gegen Nachmittag kam noch einmal das Stimmchen: „Och, komm, bisschen Zucker im Milchkaffee darf aber schon sein, oder?“ Das fand ich auch. Und habe ein Löffelchen des guten Vollrohrzuckers auf dem Milchschaum verstreut.
Dann, bevor die Stimme noch irgendwelche Ideen herausposaunen konnte, musste ich noch ein zweites Mal zur Arbeit. Dort war der übriggebliebene Kuchen von Samstag glücklicherweise schon verklappt worden.
Um ein ernährungsphysiologisch korrektes Abendessen musste ich mich auch nicht kümmern, weil die liebe Schwiegermutter eine fast vegetarische Karottensuppe produziert hatte. Danach noch etwas Joghurt mit sehr wenig Honig und ein paar Feigen – fertig ist Tag 1.
Fazit: Ganz ohne Süßkram kann und will ich einfach nicht! Aber den gibt ja auch in „gesund“.