
Zumindest ist das meine ernsthafte Befürchtung. Seit ich die ehrenvolle Aufgabe übernommen habe, den unfassbar leckeren Schmandkuchen meines Arbeitgebers mit Schmand zu bedecken, sagt mir eine innere Stimme, dass ich damit einen Anspruch auf die Kuchenränder erworben habe. Diesen Anspruch setze ich auch durch, und so gibt es fast jeden Morgen als zweites Frühstück einen nicht allzu winzigen, manchmal noch etwas warmen Schmandkuchenrand.

Außerdem befinden wir uns inzwischen mitten in der Vorweihnachtszeit. Die Backstube produziert Plätzchen in größeren Mengen. Die müssen probiert werden. Mehrfach, für den Fall, dass die Geschmacksnerven beim ersten Mal versagt haben. Außerdem durfte ich beim Füllen der gottvollen Duchesses behilflich sein und habe im Rahmen der Qualitätskontrolle alle die gegessen, die mir als nicht so schön geformt erschienen. Die Nougatcreme musste auch verkostet werden.
Und wie es eben ist, wenn man sich und den Organismus mit zuckerhaltigen Leckereien versorgt: Er will immer mehr. Ihrer nicht? Meiner schon.

Das führt mich zu dem in der Überschrift bereits formulierten Eingeständnis, nein, sogar darüber hinaus: Wenn es um Kuchen, Schokolade, Chips & Co geht, kenne ich genau zwei Zustände: Alles da und zu oder alles weg. Ich habe überhaupt kein Problem damit, still und unbeweglich neben einer Tafel Schokolade zu sitzen. Ist sie aber erst einmal auf, dann wird sie auch von mir gegessen. Schnell und in Gänze. Ein unwissender Beobachter würde kaum eine Bewegung bei mir wahrnehmen können.